Es ist das perfekte Beispiel, wie spontane Aktionen Viralität erzeugen und Marken sowie Unternehmen aller Welt aus diesem Profit und Awareness schlagen: Die Rede ist vom Hawk-Tuah-Girl.
Hawk-Tuah-Girl: Was steckt dahinter?
Für alle, die den kurzen Videoclip noch nicht kennen: Das Video entstand während eines Straßeninterviews durch den YouTube-Kanal "Tim & Dee TV", in dem Hayley Welch auf eine provokative Frage bezüglich sexueller Aktivitäten antwortete. Ihre Antwort, die mit den Worten „hawk tuah“ begann und einen spuckenden Laut imitierte, wurde schnell zu einem viralen Meme. Der Ausdruck „hawk tuah“ ist eine lautmalerische Nachbildung des Geräuschs des Spuckens und wurde in diesem Kontext suggestiv verwendet.
Am 8. Juni ging dieses Video viral und machte Hayley Welch berühmt.
Das Besondere: Hayley Welch hatte zu diesem Zeitpunkt ihre Social-Media-Accounts gelöscht und stieß per Zufall auf das Video via Snapchat. Stunden später gab es bereits zahlreiche Fake-Accounts.
Zahlen & Fakten „Hawk Tuah Girl“
Über 8 Millionen Aufrufe auf Instagram und mehr als eine halbe Million Aufrufe auf TikTok innerhalb weniger Tage
Ein Twitter-Beitrag mit dem Meme erreichte 3,4 Millionen Ansichten und 44.000 Likes in drei Tagen
Ihr neu angelegter Instagram-Account zählt 1,2 Millionen Follower innerhalb weniger Tage, Tendenz steigend
Die "Hawk Tuah '24" Hüte, verkauft von der Tennessee-basierten Firma Fathead Threads, erzielten in den ersten Tagen einen Umsatz von mindestens 65.000 US-Dollar durch den Verkauf von über 2.000 Hüten
Hawk-Tuah: Self-Branding der Extraklasse
Natürlich zieht ein solch anzügliches Video auch perverse Reaktionen nach sich – wichtig ist jedoch, was man daraus macht. Und das macht die 21-Jährige aus Tennessee genau richtig:
Das „Hawk Tuah Girl“ hat Aufmerksamkeit von prominenten Persönlichkeiten wie Joe Rogan und Shaquille O’Neal erhalten und wurde bei einem Konzert von Zach Bryan auf die Bühne geholt
Hailey Welch hat sich mit einer Talentmanagementfirma zusammengetan und plant, ihre unerwartete Berühmtheit weiter zu nutzen
Auch Unternehmen in Deutschland springen auf den Zug auf und machen sich die steigenden Suchanfragen zu nutzen: So haben Sixt oder DKMS erst neulich Kampagnen veröffentlicht, die meiner Meinung nach absolut grandios sind!
Nicht jedes Meme bringt dieses Potential mit sich, die Reichweite perfekt nutzen zu können.
Warum funktioniert das Hawk-Tuah-Phänomen als Marketing-Kampagne überhaupt?
Die Hook überzeugt Das Video bietet die perfekte Hook für Kurzvideos, die Engagement fördern. Der dreisekündige Einstieg mit dem Satz „You’ve gotta give’em that ‘hawk tuah’“ lässt sich auf viele Situationen übertragen, die Brands für sich nutzen können.
Viralität war nicht geplant Das Video war nicht dafür gedacht, überhaupt viral zu gehen. Hayley scheint authentisch, nahbar und ein typisches „girl next door“ zu sein. Halb TikTok reagiert auf dieses Video, es werden diverse Audios erstellt – so funktioniert Marketing, ohne dass Unternehmen selbst dafür Geld ausgeben müssen.
Die Phrase ist einprägsam Einfache, kurze Catchphrases können schnell aufgenommen und als Content umgesetzt werden. Hawk-Tuah ist perfekt.
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Sollte also jede Brand auf Memes aufspringen?
Nein, auf keinen Fall! Es sollte zur eigenen Zielgruppe passen und die Marke darf nicht verwässert werden. Memes können ein lukratives Geschäft für Brands darstellen, allerdings sollte man immer die Herkunft, die Bedeutung und die aktuelle Verwendung auf Social Media im Blick haben.
Worauf sollten Marken achten, die virale Memes fürs Marketing nutzen? 5 Tipps
Zielgruppenanalyse und Relevanz Marken sollten ihre Zielgruppe kennen und evaluieren, ob ein Meme wirklich Anklang findet.
Markenstimme beibehalten Memes müssen stets zur Markenstimme passen. Ein einheitlicher Ton ist wichtig, um Authentizität zu gewährleisten.
Aktualität und Timing Memes sind kurzlebig und an aktuelle Trends oder Ereignisse gebunden. Schnelles Reagieren und trotzdem Qualitätsansprüche zu haben, sind das A&O.
Rechtliche Aspekte und Branding Es ist wichtig, rechtliche Fragen zu klären, insbesondere wenn urheberrechtlich geschützte Inhalte verwendet werden. Zudem sollten Marken ihre Memes branden, z.B. durch ein Wasserzeichen oder die Integration von Markenlogos, um sicherzustellen, dass ihre Inhalte auch bei viralem Erfolg der Marke zugerechnet werden.
Alle Plattformen nutzen Memes funktionieren nicht nur auf den sozialen Medien. Wenn es sinnvoll ist, bieten sich auch Newsletter, E-Mail-Kampagnen oder sogar Offline-Events an, um das Meme zu nutzen.
Das Hawk-Tuah-Girl zeigt eindrucksvoll, wie spontan entstehende Viralität genutzt werden kann, um Markenbekanntheit und Engagement zu steigern. Ganz wichtig: Jede positive Reaktion, jede Viralität birgt Gegenwind. Das sollten Brands gut abwägen können.
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